Die Sportwerkerin fährt zur Taekwondo Junioren-WM nach Burnaby
Ioanna Andreopoulou (Sportwerk) weiß, dass ihr eine verdammt harte Aufgabe bevorsteht. Die Taekwondo-Weltmeisterschaft der Junioren (16. bis 20. November 2016) im kanadischen Burnaby, östlich von Vancouver in der Provinz British Columbia gelegen, ist die global am besten besetzte Junioren-Meisterschaft. Ein qualitativ höherwertiges Turnier gibt es in der Altersklasse 14 bis 18 Jahre nicht und dennoch hat die Sportwerkerin hohe Ziele. „Ich erhoffe mir schon eine Medaille, dann ginge ein Traum in Erfüllung. Mir ist klar, dass es tausendmal schwieriger ist, bei der WM eine Medaille zu erkämpfen als bei einer Europameisterschaft“, meint Andreopoulou. „Deshalb versuche ich in Burnaby immer von Kampf zu Kampf zu denken und die WM so lange wie möglich zu genießen.“ Wie schwer es war, bei der letzten Junioren EM aufs Treppchen zu kommen, weiß sie ganz genau, denn Andreopoulou holte sich im Juni in Grozny (Tschetschenien) die EM-Goldmedaille in der Kategorie bis 49 kg Körpergewicht.
Dennoch setzte sich die Düsseldorferin bei der nationalen WM-Nominierung sozusagen erst im Stechen gegen Vanessa Beckmann (SV Nennslingen) durch. „Nach den Austrian Open hatten Vanessa und ich jeweils 65 Punkte in der WM-Qualifikationsrangliste. Ich denke, dass dann der EM-Titel den Ausschlag gegeben hat“, meint Andreopoulou. Für die Goldmedaille bei den kontinentalen Titelkämpfen hätten Andreopoulou theoretisch 30 Punkte gutgeschrieben werden müssen, damit wäre sie auf 95 WM-Qualifikationspunkte gekommen. Aber die Deutsche Taekwondo Union (DTU) hatte ihre Nationalmannschaft nicht für Grozny gemeldet, weil sie aufgrund eine Reisewarnung des bundesdeutschen Außenministeriums zu große Sicherheitsrisiken sah. So verzichtete die DTU auch darauf die Ergebnisse der Junioren-EM mit in die WM-Quali-Rangliste aufzunehmen. Andreopolou aber fuhr auf eigene Verantwortung und mit ideeller sowie finanzieller Unterstützung des Sportwerks zur EM, gewann und hatte im Kopf-an-Kopf-Rennen um die WM-Nominierung gegen Beckmann die Nase vorn.
Bei der WM wird Andreopoulou auf einige ihrer europäischen Konkurrentinnen treffen und auf die Elite aus Afrika, Australien, Asien und Amerika. „Klar, kenne ich alle Europäerinnen in meiner Gewichtsklasse. Gegen die meisten habe ich auch bei einigen internationalen Turnieren schon gekämpft. Da weiß ich, was auf mich zukommt und was ich machen muss, um zu gewinnen. Die Afrikanerinnen, Australierinnen, Asiatinnen und Amerikanerinnen kenne ich aber gar nicht. Das werden einige Überraschungen werden“, so Andreopoulou. Um sich aber doch taktisch auf die weltweite Konkurrenz einstellen zu können, durchforsteten sie und ihre Trainer das das worldwideweb, fanden und studierten ein paar Clips von Taekwondoka, die bei der WM auch in der 49er-Klasse antreten werden. Physisch ist Andreopoulou jedenfalls bestens in Form. U.a. standen tägliches Training im Verein und ein einwöchiges Trainingslager mit der deutschen U18-Nationalmannschaft auf dem Vorbereitungsprogramm. Gegen wen die Sportwerkerin bei der WM genau antreten muss entscheidet sich erst am Dienstag, 15. November 2016. Dann wird in Burnaby ausgelost.