Sportwerk setzt Maßstäbe bei deutscher Taekwondo-Meisterschaft

Welt- und Europameister fühlten sich in Düsseldorf wohl / Das Sportwerk gewinnt zwei Vizemeisterschaften

Stefan Klawiter, Präsident der Deutschen Taekwondo Union, war rundum zufrieden. „Organisatorisch hat alles gut geklappt“, resümierte Klawiter am Ende der Deutschen Taekwondo Meisterschaft in der Sporthalle der Hulda-Pankok-Gesamtschule. „Es war eine tolle Atmosphäre in der Halle. Die Stimmung war super, die Leute auf den Zuschauerrängen hatten alle Ahnung von unserer Sportart und wussten die gezeigten Leistungen zu würdigen.“ Und diese Leistungen waren oft richtig gut. Kein Wunder, starteten doch sowohl in den Seniorenklassen (27. Januar) als auch bei den A-Jugendlichen (28. Januar) amtierende und ehemalige Welt-, Europa- und Deutsche Meister sowie Sieger vieler internationaler Meisterschaften.

So wie in der Wettkampfkategorie Herren bis 68 Kilogramm. Da waren u.a. der Vize-Europameister, sechsmalige Open-Sieger und amtierender Deutscher Jugendmeister Ali Mohammad (Sportcenter Samurai Berlin), der zweimalige deutsche Meister Mohamed Omeirat (Kangaroo Sports Essen) und der amtierende deutsche Junioren-Meister und Sieger der Luxemburg Open 2014 Valentin Ekkert (Sportwerk Düsseldorf) dabei. Im Finale standen sich schließlich Mohammad und Ekkert gegenüber. Sie kämpften allerdings mit ungleichen „Waffen“. Der Düsseldorfer hatte sich in den Kämpfen zuvor eine Schulter- und eine Fußverletzung zugezogen. „Kurz vor dem Finale konnte ich meinen linken Arm nicht mal auf Schulterhöhe anheben. Das ging aber dann doch noch. Im Fuß hatte ich aber solche Schmerzen, dass ich ihn kaum belasten konnte“, erläutert Ekkert. So war des Sportwerkers Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. „Ich konnte nur auf einer Seite agieren. Da wusste ich nach der ersten Runde, dass ich den Kampf verliere“, meint der 17-Jährige Sportwerker. Er ließ sich dennoch nicht hängen, aber zum Sieg reichte es nicht. „Valentin ist physisch und mental sehr stark und kann Schmerzen unterdrücken. Das aber auch nur bis zu einer bestimmten Grenze und diese Grenze war im Finale überschritten“, analysierte Sportwerk-Cheftrainer Inan Tunc. „Dennoch hat mich Valentin mal wieder überzeugt. Er ist erst 17 und holt Silber bei der deutschen Seniorenmeisterschaft. Wenn er dranbleibt, wird er noch einige Erfolge erzielen.“

Neben Ekkert holte auch Sarah di Sinno (Damen, über 73 kg) die Vizemeisterschaft fürs Sportwerk. Im Finale verkaufte sich die 19-Jährige allerdings deutlich unter Wert und wurde disqualifiziert. Sie hat offensichtlich die neuen Regeln über Arm- und Handhaltungen während des Kampfes noch nicht verinnerlicht. So wurde Ekaterina Derev (TKD Özer Nürnberg) Titelträgerin. „Im Finale der letzten DM habe ich auch gegen sie verloren, dann aber im Finale der Luxemburg Open gewonnen. Dann bin ich jetzt beim nächsten Mal wieder dran“, meinte di Sinno trotzig.

Sportlich gesehen ist das Sportwerk mit der Heim-DM 2018 nicht zufrieden. „Es wäre mehr drin gewesen“, meint der Sportwerk-Trainer. „Eine unser großen Titel-Hoffnungen, Antonio Andreopoulou musste nach einem üblen Tritt gegen die Hand ins Krankenhaus zur Untersuchung. Andere sind mit dem Druck, sich vor heimischem Publikum zu präsentieren, nicht klar gekommen.“ Organisatorisch hingegen lief alles bestens. „Wir haben alles professionell hin bekommen. Wir haben ja auch den Anspruch, die Sportstadt Düsseldorf bestens zu präsentieren und das hohe Düsseldorfer Organisationsniveau auch in einer Randsportart zu erreichen“, erklärt Sportwerk-Vorsitzender Tayar Tunc. „Wir haben auch gezeigt, welche Kraft, Energie und welche Einigkeit im Sportwerk steckt.“ Ich denke, alle DM-Teilnehmer und die Deutsche Taekwondo Union denken gerne an Düsseldorf zurück.

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