Der Sportwerker hat sich das persönliche Startrecht für die offizielle Europameisterschaft erkämpft
Im griechischen Thessaloniki hatte Antonios „Toni“ Andreopoulos am vergangenen Wochenende doppelten Grund zur Freude. Zuerst konnte er die Vollendung des 17. Lebensjahres begehen und dann machte er sich mit der Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 59 Kilogramm bei den European Clubs Championships im Taekwondo das wohl schönste Geburtstagsgeschenk selbst. So richtig genießen kann er das aber noch nicht. „Auf dem Rückflug ist mein Koffer verloren gegangen. Die Medaille und meine ganzen Schulsachen waren darin“, erläutert Toni. „Ich hoffe, dass sich der Koffer wiederfindet.“ Selbst ohne das sichtbare Zeichen seines Erfolgs, hat der Sportwerker sich mit Platz zwei die Qualifikation für die Jugend-Europameisterschaft im September in Spanien erkämpft. Die ersten drei Plätze der European Club Championships erhalten unabhängig von einer Nominierung durch den jeweiligen nationalen Verband das persönliche Jugend-EM-Startrecht.
Das Turnier in Thessaloniki war eine für alle Vereine offene Europameisterschaft. Die Nominierung durch Nationalmannschaften war nicht erforderlich. Deshalb war das Interesse auch riesig. Insgesamt starteten 1900 Taekwondoka aus aller Welt. In Tonis 59-Kilo-Kategorie waren 59 Athleten am Start. Entsprechend oft musste der Sportwerker ran.
Die ersten drei Runden gegen Stefanos Tyrologos vom AC Virona, Vasileios Tasioulas vom A.C Tkd und Grigorios Gialenios vom Athletic Club Tkd Hwarang (alle Griechenland) gewann der Düsseldorfer vergleichsweise problemlos. Mit 18:3, 23:5 und 22:12 Punkten gewann Andreopoulos. „Gegen Grigorios war es schon etwas enger. Aber mit einer konzentrierten Leistung habe ich mich durchgesetzt“, analysiert Toni.
Das Viertelfinale gegen Hugo Arillo Vazquez aus Spanien wurde mit 18:14 eine Beute des Düsseldorfers. „In den letzten zehn Sekunden habe ich noch zweimal gut getroffen und damit die vier Punkte gemacht, die zum Sieg reichten. Bis dahin war es ein ausgeglichener Kampf“, so Toni.
Lange Zeit ausgeglichen war es auch im Halbfinal-Kampf zwischen dem Sportwerker und Egor Rogozhin von den Sshor Neva Stars (Russland). Mit 11:9 Punkten gewann Toni gegen den Russen und zog ins ersehnte Finale ein. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Mal war er, mal war ich vorne. Am Ende habe ich meinen kleinen Vorsprung über die Zeit gebracht“, verrät der Sportwerker.
Im Finale stand Andreopoulos Theofanis Xanthakos vom AC Virona (Griechenland) gegenüber. Toni gestattete dem Griechen eine 13:4 Führung bevor der Düsseldorfer seine Aufholjagd startete, bis es nur noch 11:13 stand. „In den letzten zehn Sekunden habe ich eine Drehtechnik angesetzt und getroffen. Doch der Treffer hatte ein Joule zu wenig Druck auf der Weste, so dass die fünf Punkte nicht gezählt wurden“, so der Vize-Clubeuropameister. „Ich habe wohl am Anfang zu abwartend gekämpft. Daraus muss ich lernen.
Die Chance, das Gelernte umzusetzen, hat Toni bereits am kommenden Wochenede bei den Dutch Open.
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